Allgemeine Informationen zum Zensus 2011

Der Zensus 2011 ist eine Bevölkerungs-, Gebäude- und Wohnungszählung. Dabei werden – soweit möglich – bereits vorhandene Daten aus Verwaltungsregistern für statistische Zwecke genutzt. Eine Haushaltebefragung auf Stichprobenbasis, eine Vollerhebung aller an Anschriften mit Sonderbereichen lebenden Personen (Wohnheime und Gemeinschaftsunterkünfte) sowie eine postalische Befragung zu Gebäude- und Wohnungsdaten bei den Eigentümerinnen und Eigentümern oder Verwalterinnen und Verwaltern ergänzen und korrigieren die Informationen aus den Registern. Eine traditionelle Volkszählung inklusive einer Gebäude- und Wohnungszählung wurde in den alten Bundesländern letztmalig 1987, in der DDR letztmalig 1981 durchgeführt. Eine Gebäude- und Wohnungszählung fand nach der Wiedervereinigung nur in den neuen Bundesländern im Jahre 1995 statt.

Ziel des Zensus 2011 war zum einen die Ermittlung der amtlichen Einwohnerzahlen zum Stichtag 9. Mai 2011. Zum anderen wurden wichtige Strukturinformationen erhoben, welche eine umfassende Datengrundlage bieten, wie die Menschen in Deutschland leben, wohnen und arbeiten.

Der Zensusatlas präsentiert Ergebnisse des Zensus 2011 nach Abschluss der Datenaufbereitung.

Rechtliche Grundlagen

Die rechtlichen Grundlagen des Zensus 2011 bilden

Nach § 1 Abs. 1 ZensG 2011 führten die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder eine Bevölkerungs-, Gebäude- und Wohnungszählung (Zensus) mit Stand zum 9. Mai 2011 (Berichtszeitpunkt) als Bundesstatistik durch.

Gemäß § 1 Abs. 3 ZensG 2011 dient der Zensus unter anderem der Gewinnung von Grunddaten für das Gesamtsystem der amtlichen Statistik sowie von Strukturdaten über die Bevölkerung als Datengrundlage für vielfältige politische Entscheidungen.

Die nachstehend veröffentlichten Ergebnisse wurden auf Basis folgender Register, Erhebungen und statistischer Verfahren ermittelt:

Methode des Zensus 2011

Beim Zensus 2011 kam in Deutschland erstmals ein neues registergestütztes Verfahren zum Einsatz. Dabei wurden bereits vorhandene Registerdaten verwendet und mit den Ergebnissen unterschiedlicher Befragungen ergänzt und korrigiert. Zur Gewinnung von Angaben, die nicht aus Registern gewonnen werden konnten sowie zur Sicherung der Qualität der Ergebnisse, wurden bundesweit knapp zehn Prozent aller Personen im Rahmen der Haushaltebefragung auf Stichprobenbasis befragt. Dafür wurden nach einem mathematischen Zufallsverfahren Anschriften ausgewählt, an denen alle dort lebenden Personen befragt wurden.

Da es in Deutschland zu Gebäude- und Wohnungsdaten keine flächendeckenden Register gibt, wurden die Angaben zu Gebäuden und Wohnungen durch eine postalische Befragung der Eigentümerinnen und Eigentümer oder Verwalterinnen und Verwalter von Gebäuden und Wohnungen sowie bewohnten Unterkünften gewonnen. Die zum Stichtag 9. Mai 2011 als Vollerhebung durchgeführte Gebäude- und Wohnungszählung liefert Informationen zu Gebäuden mit Wohnraum sowie zu den darin befindlichen Wohnungen. Zu rein gewerblich genutzten Objekten werden keine Informationen angeboten.

Durch das statistische Verfahren der Haushaltegenerierung stehen nicht nur die gesammelten Informationen zu Bevölkerung, Gebäuden und Wohnungen zur Verfügung, sondern zusätzlich auch Angaben zu Haushalts- und Familienstrukturen. Dabei wurden anschriftenweise Personen zu Haushalten zusammengefasst und den in der Gebäude- und Wohnungszählung erfassten Wohnungen zugeordnet. Die Haushaltegenerierung bildet daher die Wohnhaushalte an einer Anschrift ab. Die Zahl der Haushalte kann von der Zahl der bewohnten Wohnungen abweichen, da ein Haushalt beispielsweise bei Umzügen vorübergehend mehrere Wohnungen nutzen kann.

Für Gemeinden, die weniger als 10 000 Einwohnerinnen und Einwohner aufwiesen, gibt es aufgrund der rechtlichen Vorgaben und aus methodischen Gründen keine Auswertungen zu Migration, Bildung und Erwerbstätigkeit. Für Gemeinden mit mindestens 10 000 Einwohnern sowie flächendeckend ab Kreis- bis zur Bundesebene können hingegen auch die Ergebnisse der Haushaltebefragung auf Stichprobenbasis ausgewiesen werden. Die Zuordnung der Gemeinden zu einer Gemeindegrößenklasse nach § 2 Abs. 6 ZensG 2011 erfolgte anhand der amtlich fortgeschriebenen Bevölkerungszahl zum 31. Dezember 2009 bzw. 1. Januar 2010.

Die in der Zensusdatenbank und dem Zensusatlas veröffentlichten Ergebnisse zu Bevölkerung, Haushalten und Familien wurden wie folgt ermittelt:

Bei allen Veröffentlichungen der amtlichen Statistik in Deutschland sind die Einzelangaben der Befragten grundsätzlich geheim zu halten (§ 16 Bundesstatistikgesetz). Für Absolutwerte aus Registerauszählungen oder Vollerhebungen des Zensus 2011 erfolgt die Geheimhaltung durch das maschinelle, datenverändernde Verfahren SAFE (Verfahren zur sicheren Anonymisierung für Einzeldaten). Es führt u.a. dazu, dass nur Werte von 0 oder mindestens 3 dargestellt werden.

Die Verhältniszahlen werden durch Division von Ergebnissen vor der Durchführung der Geheimhaltung errechnet und anschließend geheim gehalten.

Sie werden nur ausgewiesen, wenn sie für ausreichend große Gruppen statistischer Einheiten gebildet werden.

Weiterführende methodische Informationen zum Zensusmodell und zur Geheimhaltung stehen unter www.zensus2011.de zur Verfügung.

Methode der Rasterzuordnung

Die Informationen des Zensus 2011 zu Personen, Haushalten, Familien, Gebäuden und Wohnungen liegen flächendeckend vor, wobei jeder Datensatz einer Anschrift zugeordnet ist. Jede Anschrift wiederum ist über ihre Geokoordinate einer Gitterzelle mit einer Seitenlänge von 1km zugeordnet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Anschrift die kleinste regionale Zuordnung im Zensus ist. Fällt eine Anschrift durch ihre geografische Lage in mehrere Gitterzellen, so werden die Zensuswerte nur an einer Gitterzelle ausgewiesen. Die Zuordnung der Zensuswerte zu einer Gitterzelle ergibt sich immer aus der Geokoordinate, die der Anschrift zugewiesen ist. Hauptquelle für die Geokoordinaten und damit für die Zuordnung der Anschriften zu Gitterzellen sind die Angaben des Bundesamtes für Kartografie und Geodäsie. Liegen die Ergebnisse je Anschrift vor, wird unter Verwendung der Gitterzellennummer der aggregierte Wert ermittelt.